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Umwelt und Ernährung

 

Die weltweite Fleischproduktion hat sich während der letzten 50 Jahre vervierfacht: es gibt heute dreimal mehr Zuchttiere als Menschen [1]. Diese Tatsache ist mitverantwortlich für die Klimaerwärmung, für die allgemeine Verschmutzung, für die Abholzung der Wälder, für die Bodenerosionen, für die Mangelernährung in Entwicklungsländern, sowie für die Wasserknappheit und den Verlust der Artenvielfalt: unser Planet ist nicht in der Lage, gleichzeitig eine wachsende Anzahl Menschen und Zuchttiere zu ernähren.

Wenn wir versuchen, unseren ökologischen Fussabdruck zu verringern, indem wir unsere Energieeffizienz steigern, Autofahren und Wasserverschwendung vermeiden, müssen wir auch den wichtigsten Faktor unseres ökologischen Fussabdrucks miteinbeziehen: unsere Ernährung.

 

Lösungen für den Welthunger

 

Der Anstieg der Weltbevölkerung wird bis ins Jahr 2050 von 6 auf 9 Millionen geschätzt. Unsere Fähigkeit, den Planeten zu ernähren hängt somit von der Art der Bewirtschaftung der lebensfähigen Landwirtschaftsflächen ab. Die westlichen Ernährungsformen spielen eine entscheidende Rolle in diesem Prozess, in dem den Ärmsten die wichtigsten Nahrungsmittel vorenthalten werden.  Der Grossteil der pflanzlichen Eiweisse, die ein Tier konsumiert, dienen vielmehr seiner physischen Tätigkeit, als dass sie in Fleisch, Eier oder Milch umgewandelt würden. Studien weisen darauf hin, dass eine ausgewogene pflanzliche (vegane) Ernährung nur ein Drittel aller notwendigen Landwirtschaftsflächen benötigt im Vergleich zur konventionellen westlichen Ernährung mit tierischen Produkten [2].

 

 

Erhaltung fruchtbarer Böden, Wälder und der Biodiversität

 

Die landwirtschaftlichen Ertragsflächen werden immer kostbarer [3]. Die Überweidung ist zu 35% verantwortlich für Bodenerosionen, zu 30% für die Abholzung der Wälder [4].

Wälder werden nicht nur zur Holz-, Papier- oder Brennmaterialgewinnung zerstört. Ihre Abholzung dient zu einem grossen Teil der Gewinnung von neuem Weideland sowie Anbauflächen für die Futtermittel der Zuchttiere. Diese beiden Faktoren sind für über 60% der weltweiten Waldrodungen verantwortlich [5]. Die meisten dieser Landflächen sind als Weideland für die Rinder bestimmt.

« Die Viehzucht spielt eine wichtige Rolle in der aktuellen Krise der Biodiversität, da sie direkt oder indirekt zu allen Faktoren beiträgt, die für die Zerstörung der Biodiversität verantwortlich sind, ebenso auf lokaler wie auf weltweiter Ebene. »[6]

 

 

Schutz des Trinkwassers

 

Es ist trotz statistischer Schwankungen nicht übertrieben zu sagen, dass für die Ernährung eines Fleischessers dreimal mehr Wasser benötigt wird als für diejenige eines Veganers [7]. Die Bewässerung der bebaubaren Landwirtschaftsflächen verbessert den Ertrag. Es werden jedoch die meisten dieser Flächen für den Anbau von Futtermitteln für das Zuchtvieh verschwendet, anstatt mit dem Ertrag direkt Menschen zu ernähren. Bei der Berechnung des Ressourcenverbrauchs müssen daher auch die Bewässerung und die Tränkung der Tiere miteinbezogen werden. Die Viehzucht ist angesichts dieser Fakten vermutlich der grösste Wasserverschmutzungsfaktor des gesamten Landwirtschaftssektors[8].

 

Schutz der Ozeane

Die grösste Bedrohung der Meeresökologie ist die Überfischung. Diese bewirkt nicht nur die Ausrottung der Wildfische, sondern führt auch vermehrt zur Entstehung von Fischzuchten.

 

Die Produktion einer einzigen Tonne Wildlachs erfordert mehr als 3 Tonnen Wildfische. Die Zunahme der Zucht von Meeresfischarten (Heilbutt, Kabeljau) benötigt 5mal mehr Wildfische als sie Zuchtfische produziert. Anstatt die Ausrottung der Wildfische zu bremsen, bewirkt die Fischzucht eine Steigerung der Überfischung.[9].

 

Vorbeugung der Klimaerwärmung

 

Kohlendioxid, Methan und Stickstoff bilden eine Isolationsschicht, wenn sie in die Atmosphäre gelangen. Dadurch wird die dort vorhandene Wärme eingefangen. Dank diesem Treibhausgas kann die für die Erde angemessene Temperatur erhalten werden. Seit Beginn der Industrialisierung hat sich dieser Treibhauseffekt jedoch durch den Anstieg an Emissionen spezifischer Gase verstärkt.

 

Der Fleischkonsum ist (mind.) zu einem Drittel für die gesamten biologischen Methan-Emissionen verantwortlich [10]. Methan wird durch ein Bakterium im Magen der Schafe, Kühe und Ziegen produziert. Die biologischen Funktionen der Tiere setzen diese Gase frei. Zudem braucht die Tierzucht grosse Mengen fossiler Brennstoffe. Die grosse Mehrheit dieser Energien wird für Produktion, Transport und Verarbeitung von Tiernahrung benötigt [11]. Die vermehrte Zucht von Kühen, Schweinen und Geflügel wiederum hat die Waldrodung zur Folge, um den Anbau ihrer Futtermittel zu gewährleisten. Diese Reduzierung der Waldflächen vermindert folglich auch die Absorption von Kohlendioxyd, was wiederum in grossem Masse zur Klimaerwärmung beiträgt.

 

Schütze den Planeten, werde vegan !

 

Als Konsumenten können wir eine Veränderung bewirken, indem wir eine nachhaltige Ernährungsform wählen. Zuchttiere verbrauchen mehr Proteine und Kalorien als sie produzieren. Tierzucht bietet folglich keinen nachhaltigen Umgang mit den Ressourcen. Ausserdem trägt der Konsum von tierischen Produkten bei zu Klimaerwärmung, Verschmutzung, Wasserknappheit, Bodenerosion, Abholzung der Wälder und Zerstörung der Artenvielfalt, kurzum: er ist mitverantwortlich für alle wichtigen Umweltprobleme.

 

Man kann sich für eine vegane Ernährung entscheiden, um die Umwelt zu schützen. Es gibt aber auch andere gute Gründe, die für eine pflanzliche Ernährungsform sprechen: den Tausenden von Tieren ihr Leben zu lassen, anstatt es ihnen zu nehmen, und ihnen dabei auch grausame Ausbeutung zu ersparen.

 

 


 

 

 

 

1. Zahlen verfügbar auf der Datenbank FAOSTAT am 21/06/2006 : faostat.fao.org.
2. Gerbens-Leenes (P. W.), Nonhebel (S.), Ivens (W. P. M. F.), « A Method to Determine Land Requirements relating to Food Consumption Patterns », dans Agriculture, Ecosystems and Environment, vol. 90, n° 1, 2002, p. 47-58. Disponible ici : www.utwente.nl/ctw/wem/organisatie/medewerkers/gerbens/aee2001.pdf. Peters (C. J.), Wilkins (J. L.), Fick (G. W.), « Testing a Complete-Diet Model for Estimating the Land Resource Requirements of Food Consumption and Agricultural Carrying Capacity: The New York State Example », dans Renewable Agriculture and Food Systems, vol. 22, n° 2, 2007, p. 145-153. Verkäuflicher Artikel verfügbar unter : journals.cambridge.org/action/displayAbstract;jsessionid=5EA46E7B1AC5A4EC7DE6FF69AC2A9299.journals?fromPage=online&aid=1091328.
3. Fritschel (H.), Mohan (U.), « How Large a Threat is Soil Degradation? », in News and Views: A 2020 Vision for Food, Agriculture, and the Environment (IFPRI), mars 1999, p. 2. Disponible ici : www.ifpri.org/sites/default/files/publications/vn17.pdf.
4. Global Environment Outlook 3 (GEO-3), publié par le Programme des Nations unies pour l’environnement (PNUE), 2002. Pressemitteilung in Englisch verfügbar unter : www.grida.no/geo/press.htm. Synthèse et rapport complet disponibles en français ici : www.grida.no/publications/other/geo3.
5. Goodland (R.), Pimentel (D.), « Environmental Sustainability and Integrity in the Agriculture Sector », dans Ecological Integrity: Integrating Environment, Conservation, and Health, édité par D. Pimentel, L. Westra et R. F. Noss, Island Press, 2000.
6. Steinfield (H.), Gerber (P.), Wassenaar (T.), Castel (V.), Rosales (M.), Haan (C. de), L’Ombre portée de l’élevage. Impacts environnementaux et options pour leur atténuation, FAO (ONUAA), 2009 (pour l’édition française), p. 204. Siehe : www.fao.org/docrep/012/a0701f/a0701f00.htm. Englische Version verfügbar (Livestock's Long Shadow) unter : www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM (p. 182).
7. Renault (D.), Wallender (W. W.), « Nutritional Water Productivity and Diets », dans Agricultural Water Management, vol. 45, n° 3, 2000, p. 275-296. Siehe : elmu.umm.ac.id/file.php/1/jurnal/A/Agricultural%2520Water%2520Management/Vol45.Issue3.Aug2000/1556.pdf.
8. Steinfield (H.), Gerber (P.), Wassenaar (T.), Castel (V.), Rosales (M.), Haan (C. de), L’Ombre portée de l’élevage. Impacts environnementaux et options pour leur atténuation, FAO (ONUAA), 2009 (pour l’édition française), p. xxii-xxiii. Disponible ici : www.fao.org/docrep/012/a0701f/a0701f00.htm. Englische Version (Livestock's Long Shadow) unter : www.fao.org/docrep/010/a0701e/a0701e00.HTM (p. xxii).
9. Naylor (R. L.), Goldburg (R. J.), Primavera (J. H.), Kautsky (N.), Beveridge (M. C. M.), Clay (J.), Folke (C.), Lubchenco (J.), Mooney (H.), Troell (M.), « Effect of Aquaculture on World Fish Supplies », dans Nature, vol. 405, juin 2000, p. 1017-1024. Disponible ici : www.nature.com/nature/journal/v405/n6790/full/4051017a0.html.
10. Étude publiée dans un numéro du journal de la NASA (National Aeronautics and Space Administration) Geophysical Research Letters en février 2005. 11. De Haan (C.), Steinfeld (H.), Blackburn (H.), « Élevage et environnement. À la recherche d’un équilibre », coordonné par la FAO (ONUAA), l’Agence américaine pour le développement international et la Banque Mondiale, 1997. Französische Version unter : www.fao.org/ag/againfo/programmes/fr/lead/toolbox/FAO/Main1/index.htm. Englische Version (Livestock and the Environment: Finding a Balance) unter : www.fao.org/ag/againfo/programmes/en/lead/toolbox/FAO/Main1/index.htm ou www.fao.org/docrep/x5303e/x5303e00.htm.